Immer auf der Suche nach dem nächsten Technologiesprung - eine Erfolgsgeschichte
1987 steht Steffi Graf erstmals auf Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste, Ronald Reagan hält seine berühmt gewordene Rede vor dem Brandenburger Tor und Millionen Deutsche protestieren gegen die Volkszählung. In diesem ereignisreichen Jahr gründet der BWL-Student Eberhard Fecher eine EDV-Beratung in Rodgau. Dass sein Unternehmen 30 Jahre später zu den weltweit angesehensten Spezialisten für Anwendungsmodernisierung zählen wird, kann er da freilich noch nicht ahnen.
Zunächst einmal konzentriert sich das junge Unternehmen auf EDV-gestützte Buchhaltung für ortsansässige Kunden, bald kommen auch Schulungen hinzu. In den Folgejahren erweitert sich das Schulungsangebot um immer mehr Softwaretechnologie-Produkte – ein Steckenpferd von Eberhard Fecher, der sein fundiertes Fachwissen inzwischen weit über die Region hinaus weitergibt. So auch an die französische Thomson-Gruppe, die schließlich anfragt, ob fecher nicht gleich auch die Software-Entwicklung für sie übernehmen könnte. Eine neue Dienstleistung ist geboren und das Unternehmen wächst.
Von Anfang an zeichnet sich fecher durch eine permanente Suche nach neuen Technologien und Werkzeugen aus, mit denen sich die Softwareentwicklungsprojekte der Kunden optimieren lassen. So werden die Softwarespezialisten Anfang der Neunzigerjahre zu einem der wichtigsten Partner des amerikanischen Datenbank- und 4GL-Anbieters Gupta Technologies im deutschsprachigen Raum und bieten mit dem Werkzeugkasten buildingBLOCKS die passenden Entwicklungs-Tools dazu an. Die folgenden Jahre sind von gemeinsamen Marketingaktivitäten mit dem Hersteller und zunehmenden Projekterfolgen geprägt – beispielsweise bei Großbanken und im öffentlichen Dienst. Bis zur Jahrtausendwende ist fecher auf über 20 Mitarbeiter gewachsen und hat seine Präsenz bundesweit ausgebaut.
Anfang 2000 kauft fecher die Personalberatersoftware HunterNT hinzu und wird damit selbst zum Lösungsanbieter. Das damit verbundene Mitarbeiterwachstum erfordert einen Umzug der Firmenzentrale in ein Bürogebäude in Rodgau-Niederroden, während gleichzeitig neue Regionalbüros, auch im deutschsprachigen Ausland, entstehen – die Nähe zum Kunden ist zu dieser Zeit ein wichtiger Marktvorteil, den das Unternehmen voll und ganz auszuspielen versteht.
Unverändert boomen auch im neuen Jahrtausend die Gupta-Projekte. Allerdings wünschen sich die Kunden immer öfter eine engere Integration in das aufkommende .NET-Framework von Microsoft. Diese Nachfrage bedient fecher durch neue Partnerschaften – etwa mit der amerikanischen Softwareschmiede Ice-Tea-Group. Das gemeinsame Angebot „The Porting Project“ wird zum Erfolgsmodell: Auf einer Roadshow mit Microsoft stellt fecher 2006 die toolbasierte und weitgehend automatisierte Portierung vollständiger Gupta-Anwendungen nach .NET vor und kann in den folgenden Jahren über 100 Portierungsprojekte erfolgreich abschließen. In der Folgezeit kommen auch reine .NET-Projekte hinzu, viele Projekte sind jetzt international. Für die erforderlichen Projektressourcen sorgt das neu gegründete Nearshoring-Zentrum in der rumänischen Universitätsstadt Oradea.
Nachdem fecher die Personalberatersoftware PRS.net gekauft und mit HunterNT integriert hat, kommt das Ergebnis der Verbindung 2007 als neue Recruiting-Lösung hunter auf den Markt. Die Organisationsstruktur der Firma fecher ändert sich: Ab 2008 betreibt das Softwarehaus sein gesamtes Geschäft über drei fokussierte Geschäftsbereiche für Software Services, hunter und Business Solutions. Die Nähe zum Kunden bleibt dabei weiterhin wichtig – daher entsteht eine US-Niederlassung in Washington, die vor allem die wichtiger werdenden Märkte Nord- und Südamerikas bedient.
Ab 2011 rücken Web-, Cloud- und mobile Umgebungen immer mehr in den Fokus. Erneut sind es Partnerschaften, die fecher den Zugang zu zukunftsweisenden Technologien sichern: Visual WebGui von der israelischen Softwareschmiede Gizmox ermöglicht die neuen Dienstleistungen Web- und Cloud-Enabling, als Microsoft Cloud-Essentials-Partner steht fecher nun Microsoft Azure als Plattform zur Verfügung und schließlich ergänzen Microsoft Office 365 und Microsoft Dynamics CRM noch das Produktangebot. Die im Microsoft-Produkt enthaltene xRM-Technologie ergänzt fecher durch die hauseigenen buildingBLOCKS for CRM zu einer umfassenden Anwendungsplattform. Auf dieser Basis entsteht eine individuelle Verbandssoftware für den BDU, die ab 2014 offiziell als fecher Verbandsmanager vermarktet wird.
Während der fecher Verbandsmanager Erfolge bei einigen großen und innovativen deutschen Verbänden feiern kann und hunter seinen Siegeszug inzwischen auch als prämierte Online- und Mobil-Lösung fortsetzt, entwickelt das Unternehmen sein Angebot zur Anwendungsmodernisierung konsequent weiter. Aufbauend auf den Erfahrungen mit toolbasierten und weitestgehend automatisierten Gupta-Portierungen werden ab 2014 auch VB6-Anwendungen nach .NET migriert. Bei der Migration klassischer Desktop-Anwendungen ins Web bringt eine Premium-Partnerschaft für Wisej ab 2016 einen weiteren Technologiesprung. Kein Wunder, dass die Geschäfte mittlerweile weltweit erfolgreich sind!
Gern würden wir das 30-jährige Firmenjubiläum gemeinsam mit unserem Gründer Eberhard Fecher feiern und mit ihm auf die Erfolgsgeschichte anstoßen, die er mit einer studentischen Nebentätigkeit angefangen hat. Leider ist das jedoch nicht möglich: Einige Jahre nachdem er das operative Geschäft an seine Bereichsleiter abgegeben hatte, ist er Anfang 2016 überraschend verstorben. Er fehlt uns allen sehr!